Illustration aus der Ökonomisch-technischen Enzyklopädie von Johann Georg Krünitz, Bd. 16 (1. Aufl. 1779, 2. Aufl. 1787), S. 256, Abb. (Kupfertafel) 853 zum Artikel "Garten" (S. 147–294), Abschnitt "III. Von den künstlichen Gegenständen auf einem Gartenplatz" (S. 251–278), Unterabschnitt "Ruinen" (S. 256).
Die Ansicht – nach dem Vorbild der in allen wesentlichen Elementen gleichen Radierung von Johann Friedrich Schleuen von 1775 – zeigt den Zustand des 18. Jahrhunderts, wie er sich dem Betrachter ab 1748 präsentierte: links die "Theaterwand" (der Normannische Turm kam erst 1846 hinzu), rechts eine jonische Säulengruppe, ein Monopteros mit Kuppeldach und ein Obelisk, dazwischen das für die Speisung der Fontänen im Park Sanssouci gedachte große Wasserbecken (Hochbecken; noch ohne die Umfassungsmauer von 1843).
Im Text des Artikels heißt es (S. 256): "Soll man gothische oder griechische Ruinen anbringen? Ich glaube, die erstern; weil sie den Triumph der Zeit über die Stärke anzeigen; ein melancholischer, aber nicht unangenehmer Gedanke! Griechische Ruinen bilden uns vielmehr den Triumph der Barbarey über den Geschmack ab; ein trauriger und niederschlagender Gedanke!
Um sich von der Gestalt der Ruinen einen deutlichern Begriff zu machen, liefere ich hier, als ein Muster einer geschickten Anlage derselben, den Prospect des dem Königlichen Schlosse Sanssouci gegenüber auf einem Berge befindlichen Bassins, und der um dasselbe erbaueten Ruinen, wohin man in der Hinter=Seite gedachten Schlosses eine Aussicht hat."
Provenienz: Erworben 2014 (Selekt aus Nachlass Dr. Lorenz Friedrich Beck).